Trost
Walburga, 60 Jahre, Essen
Nach dem Tod meiner Mutter sprach mich eine Freundin an, wie es mir geht.
Ja was sollte ich ihr sagen? Eigentlich hatte ich mich wieder in die Arbeit gestürzt und funktionierte. Dann gab es Tage, an denen alles sehr langsam ging, Tage zum Verkriechen.
Eines wollte ich dann doch noch erzählen, dass mir ein Brief in die Hände gefallen war, in dem stand:
Gedicht zum Trost
Weil Deine Augen so voll Trauer sind,
Und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken,
Lass mich Dich trösten, so wie man ein Kind
In Schlaf einsingt, wenn letzte Sterne sanken.
Der erste Satz beschrieb so tief mitfühlend die Traurigkeit, dass ich zu weinen begann. Und ja, sie fehlt, sie, die immer da war und mich als Kind getröstet hat.